🆚 GET vs. Covid Neuro Training

 

 Warum „Training“ bei ME/CFS und Long COVID nicht automatisch schädlich sein muss

Graded Exercise Therapy (GET) vs. Covid Neuro Training

Viele Menschen mit ME/CFS oder Long COVID haben schlechte Erfahrungen mit sogenannten Reha-Programmen gemacht. Vor allem der Begriff „Training“ sorgt für Skepsis – und das aus gutem Grund. Die klassische Graded Exercise Therapy (GET) hat sich bei einer Vielzahl von Betroffenen als kontraproduktiv erwiesen. Sie führt oft zu einer Verschlechterung der Symptome durch postexertionelle Malaise (PEM) – eine verzögerte, teils tagelange Verschlimmerung nach Belastung.

Doch nicht jedes Training ist gleich. Und es gibt inzwischen neurozentrierte Ansätze, die explizit darauf ausgelegt sind, das Nervensystem zu regulieren statt zu belasten. Eines davon ist das Covid Neuro Training, das speziell für Menschen mit ME/CFS und Long COVID entwickelt wurde.


GET bei ME/CFS: Warum klassische Belastungssteigerung oft schädlich ist

Graded Exercise Therapy basiert auf der Annahme, dass körperliche Inaktivität die Ursache von Fatigue ist – also ein klassisches „Deconditioning“. Die Lösung aus dieser Perspektive: Schrittweise mehr Bewegung. Doch genau das ist bei ME/CFS problematisch. Denn hier liegt keine einfache Muskelschwäche vor, sondern eine komplexe Störung des Energie-, Immun- und Nervensystems.

Typisch für ME/CFS ist die sogenannte postexertionelle Malaise (PEM) – ein Zustand, bei dem sich Symptome wie Erschöpfung, Schmerz, kognitive Einschränkungen oder Schlafstörungen nach körperlicher oder mentaler Aktivität massiv verschlechtern. GET ignoriert dieses Kernsymptom und kann dadurch langfristig Schaden anrichten.


Covid Neuro Training: Ein neuer Weg für Long COVID und ME/CFS

Das Covid Neuro Training verfolgt einen völlig anderen Ansatz:
Es geht nicht darum, mehr zu leisten – sondern gezielt Reize zu setzen, die das Nervensystem beruhigen und regulieren.

Die Grundprinzipien:

  • Individuell abgestimmt auf die neurofunktionelle Ausgangslage der Betroffenen (z. B. durch Pupillometrie oder Kreislauftests).

  • Minimal dosiert (oft nur 1–2 Minuten pro Übung).

  • Stets testbar – jede Übung wird durch einen unmittelbaren Retest überprüft (z. B. Gleichgewicht, Beweglichkeit, Symptomverlauf).

  • PEM-vermeidend durch gezielte Stimulation statt Belastung.

  • Fokussiert auf Hirnstamm, Vagusnerv, vestibuläre Systeme, Atemmuster und visuelle Integration.

Das Training wirkt auf Strukturen wie den Nucleus Tractus Solitarii, den Vagusnerv, den Cortex insularis, das vestibuläre System und den präfrontalen Cortex – mit dem Ziel, die Selbstregulation des autonomen Nervensystems wiederherzustellen.


GET vs. Covid Neuro Training – der Vergleich

  Graded Exercise Therapy (GET) Covid Neuro Training
Ziel Erhöhung der körperlichen Leistung Regulation des Nervensystems
Methode Belastungssteigerung nach Plan Individuelle Reizsetzung mit Retest
Risiko für PEM Hoch Gering bis nicht vorhanden
Dauer der Übungen 10–30 Minuten 1–3 Minuten
Reaktion auf Symptome Wird ignoriert oder relativiert Wird ernst genommen und zur Steuerung genutzt

Fazit: Training ist nicht gleich Training

Das Wort „Training“ sollte bei ME/CFS und Long COVID nicht automatisch mit Belastung gleichgesetzt werden. Richtig angewandt – neurozentriert, individuell, minimal dosiert und testgesteuert – kann es helfen, die Regulation des Körpers wieder zu verbessern, ohne ihn zu überfordern.

Das Covid Neuro Training bietet genau diesen Ansatz. Es stellt die Frage nicht: Wie viel kannst du leisten?, sondern:
Was hilft deinem Nervensystem heute, ein kleines Stück mehr Gleichgewicht zu finden?


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