POTS und andere Dysautonomien 

 

Was ist POTS?


POTS (Posturales Tachykardiesyndrom) ist eine schwerwiegende Erkrankung des autonomen Nervensystems, die häufig zu einer Vielzahl von Symptomen und Einschränkungen führt.

Als Teil einer größeren Gruppe von Dysfunktionen des Nervensystems ist POTS häufig mit anderen komplexen chronischen Erkrankungen wie Long COVID, ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom), MCAS (Mastzellaktivierungssyndrom) oder auch Multipler Sklerose (MS) verbunden.

Es existieren zudem verschiedene Subtypen von POTS, darunter das hypoadrenerge POTS, die jeweils unterschiedliche Ursachen und Behandlungsansätze erfordern.

 

Die Symptome von POTS im Ăśberblick:


Menschen mit POTS leiden oft unter:
• Schwindel und starker Benommenheit, besonders beim Wechsel vom Liegen ins Stehen
• Herzrasen (Tachykardie) bei aufrechter Körperhaltung
• Erschöpfung, die weit über normale Müdigkeit hinausgeht
• Konzentrationsproblemen, oft als Brain Fog bezeichnet
• Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwitzen
• Kalten Händen und Füßen durch gestörte Blutverteilung

 

Was passiert bei POTS im Körper?


POTS ist eine Erkrankung, bei der die Blutdruck- und Herzfrequenzregulation, die zentralnervös gesteuert wird, nicht richtig funktioniert.

Normalerweise sorgt das autonome Nervensystem – insbesondere der Hirnstamm, der Nucleus Tractus Solitarii und das Gleichgewichtssystem – dafür, dass der Blutdruck beim Wechsel vom Sitzen oder Liegen ins Stehen stabil bleibt.


Bei POTS versagt diese zentrale Steuerung, wodurch das Blut in den unteren Körperregionen "versackt". Das Herz versucht, den Blutdruck durch eine erhöhte Herzfrequenz zu kompensieren, was zu den typischen Symptomen führt.

Zusätzlich können Dysfunktionen im Gleichgewichtssystem und in der Kommunikation zwischen vestibulären und zentralen Strukturen eine wichtige Rolle spielen.


Wer ist betroffen?


POTS tritt häufig bei jungen Frauen auf, kann aber Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen. Die Erkrankung ist oft mit Neuropathien, autoimmunen Prozessen oder chronischen Erkrankungen wie ME/CFS, Long COVID oder MCAS verbunden. Auch genetische Faktoren und hormonelle Schwankungen scheinen eine Rolle zu spielen.

 

Behandlung und Lebensstil-Anpassungen


Die medizinische Behandlung von POTS ist komplex und individuell. Wichtige Maßnahmen können sein:
• Körperliche Aktivität, insbesondere Training des Herz-Kreislauf- und Gleichgewichtssystems
• Flüssigkeitszufuhr und eine salzreiche Ernährung zur Stabilisierung des Blutvolumens
• Individuelle Atemtechniken und Kranialnervstimulation zur Regulierung des autonomen Nervensystems
• Medikamentöse Therapien, wenn nötig, um Symptome zu kontrollieren
• Stressmanagement und gezielte Unterstützung des Nervensystems
Gerade bei Erkrankungen wie Long COVID, hypoadrenergem POTS oder anderen Subtypen von POTS kann ein interdisziplinärer Ansatz erforderlich sein, der verschiedene medizinische und therapeutische Disziplinen einbezieht.


Hoffnung trotz Dysfunktion


POTS ist eine schwerwiegende Erkrankung, doch es gibt Hoffnung. Mit einer individuell angepassten Training, fundierten Kenntnissen über das eigene Nervensystem und gezielten Maßnahmen können Betroffene ihren Alltag wieder aktiver gestalten und Symptome nachhaltig lindern.

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